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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 2

1911 - Erfurt : Keyser
— 2 — Cftjeitß des Petersberges über. Zuletzt waren die neuen Anbauer sogar gezwungen, die bisher wegen der Überschwemmungsgefahr gemiedene Geraebeue auszusuchen. Nun vollzog sich an der Gera-surt zwischen einheimischen und fremden, zumal slawischen und auch jüdischen Händlern, ein reger Marktverkehr. Auf dem jetzigen Wenigen Markt, der bequemen Anfuhr zur Furt, tauschten und handelten die fremden Kaufleute schon vor mehr als 1400 Jahren mit den alten Erfurtern. Es ist darum auch nicht ausgeschlossen, daß der Name des Platzes eine Zusammenziehung des Namens „Wendischer Markt" ist und an die alten Beziehungen zwischen Erfurt und den wendischen oder slawischen Kaufleuten erinnert. Deutung des Namens: Die alten Chronisten berichten uns von mehreren Dörfern, aus denen sie die Stadt entstehen lassen. Eins derselben soll Schilderode geheißen haben, und die Gegend, in der es lag, zeigt heute wohl noch die Schildchensmühle an. Das andere ist die weit ältere Siedlung am Petersberge. Infolge ihres steten Wachstums, zu dem besonders die vorübergehenden Märkte und vielleicht auch die Flüchtlinge aus Burg Scheidungen (s. Der Sturz des thüringischen Königreiches, Nr. 9) beitrugen, vereinigten sich bald beide Orte. Dabei nahm Schilderode den Namen der älteren Siedlung, welche „ze dem Erphesberge" hieß, an. Dadurch wurde aus der Siedlung am Berge in der Nähe eines Erphes, d. H. eines fließenden Wassers, eine Furtstadt. Sie hat den Namen Erphesfurt, d. i. Furt im fließenden Wasser, für immer behalten und nennt sich heute Erfurt. Doch wird der Name auch anders gedeutet: Erpesfurt = Furt des Erpes, des ersten Thüringer Königs oder eines Müllers, den die Sage im Brühl oder in der Furtmühle wohnen läßt; Erfurt = Gerfurt, d. i. Furt in der Gera; Eorphesfnrt — Viehfurt. Erfurts weitere Entwicklung: Die Gründung Erfurts durch den ersten Thüringer Kriegskönig Erpes (f. S. 12) ist ebenso sagenhaft wie die Person des Gründers; ebenso gehört die Vergrößerung der Stadt durch König Merwig, einen seiner Nachfolger, und der Bau des Palastes auf dem Petersberge, sowie die Errichtung der Merwigsburg bei Möbisburg*) durch ihn ins Gebiet der Sage. Doch lassen diese, wenn auch sagenhaften Berichte erkennen, daß in jener Zeit das Schicksal Erfurts mit den Geschicken Thüringens eng verbunden war und daß die Geschichte Erfurts in jenen Tagen mit der Thüringens zusammenfällt (s. 1. Was die Sage usw. u. 2. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 3 n. Nr. 5; s. a. Sage von der Merwigsburg bei Möbisburg, Nr. 4). An der Stelle, an der Erfurt liegt, an dem günstigen Kreuzpunkt „zweier großer Straßen, von denen die eine vom Harz nach dem Thüringer Wald, die andere aus den Slawenländern im 9 Hat mit König Merwig nichts zu tun, wie ihr alter Name Meinwartis-burc beweist.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 12

1911 - Erfurt : Keyser
— 12 — loren, kaum die Hälfte hatte das Gestade der Ostsee glücklich erreicht. Nun verlangten sie Land, um sich eine neue Heimat zu gründen. Unsere Vorfahren aber lehnten die Forderung ab. Darüber waren die Fremdlinge voll Unmuts; doch ließen sie es nicht merken. Bald darauf erschien einer der fremden Jünglinge, geschmückt mit goldener Halskette und goldenen Armspangen, am Strande. Ihn redete ein Landsasse an und fragte spöttisch: „Was nützt dir der reiche Schmuck an deinem hungrigen Halse?" Der Kesseling antwortete: „Ich möchte ihn verkaufen; was gibst du mir?" — »Eine Hand voll Erde!" lautete die schnelle Antwort. Und wirk- lich, der Kesseling war mit dem Angebot zufrieden! Er ließ sich den Helm mit Erde füllen, reichte das goldene Halsband hin und kehrte still auf sein Schiff zurück. Hier wurde er freudig empfangen; aber auch unser Vorfahr wurde von seinen Stammgenossen wegen seiner Klugheit gepriesen. Auf beiden Seiten freute man sich des vorteilhaften Handels, hielt doch jeder den andern für betrogen. Bald zeigte sich aber, wer der Betrogene war! — Schon nach kurzer Zeit kehrte der Jüngling ans Ufer zurück und bestreute ein weites Stück Land mit der zu Staub zerriebenen Erde, die er gekauft hatte. Dann stellte er sich mitten darauf und rief laut: „Das Land gehört mir! Die Erde, auf der ich stehe, habe ich mit meinem Gold bezahlt." Als redliche Leute ließen unsere Vorfahren den Handel gelten, doch verwünschten sie das sremde Gold und nannten den Verkäufer, den sie erst hochgepriesen hatten, einen Verräter. Die Kesselinge aber gaben ihnen den Spottnamen „Thöringe", weil sie sich so leicht hatten betören lassen. Auf diese Weise soll der Name Thüringer entstanden fein. Bald aber brach zwischen den Thüringern und Kesselingen ein Krieg aus; denn diese nahmen immer mehr Land in Besitz und bedrängten ihre Nachbarn hart. Die Thüringer wurden besiegt; sie konnten den Kesselingen nicht standhalten und nannten sie wegen ihrer Härte Sachsen (lat. saxum — Stein) Die ersten Könige: Die Kämpfe zwischen den Thüringern und Sachsen dauerten fort, bis unsere Ururgroßväter mit Weib und Kind die Heimat verließen. Sie wanderten südwärts und kamen in das Gebiet, in dem sie heute noch wohnen, nach Thüringen. Ackerbau, Viehzucht und Handel waren hier ihre Hauptbeschäftigungen. Um aber in Ruhe leben zu können, wählten sie sich einen Kriegskönig. Er wurde aus den Tapfersten gekürt, und alle mußten ihm unbedingt gehorsam sein. Als ersten Kriegskönig Thüringens nennt die Sage Erpes oder Erphes. Er ließ nicht weit von dem Dorfe Schilderode (Schild- !) Falsche Deutung; Sachsen = Träger eines kurzen Schwertes, Sachs genannt. Die Sachsen nannten ihren Kriegsgott Saxnot = Schwertgenoß.

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 13

1911 - Erfurt : Keyser
— 13 — chensmühle an der Gera) eine Furt durch die Gera herstellen (?), damit man mit dem Vieh von dem einen User an das andere kommen konnte. An dieser Stelle wurde dann ein Dors erbaut, welches nach dem König und der Furt Erpessmt, auch Erphesfnrt, genannt wurde. Es geschah dies etwa um das Jahr 325 n. Chr. Später wurde das Dors nebst dem dabei gelegenen Schilderode durch Zwischenbauten verbunden, daß sie einen einzigen Crt, Erfurt, ausmachten. Aus Erpes folgte König Hoher. Sein Sohn soll das Schloß Moleberg, die Mühlburg, erbaut haben (319 oder 349). — Die nächsten 100 Jahre herrschte in Thüringen tiefer Friede. Das wurde aber anders, nachdem Günther, damals Gunthahar genannt, zum Kriegskönig gewählt worden war. Er verband sich mit dem Frankenkönige Chlodius (428—448) zu einem gemeinschaftlichen Kriegszuge gegen den römischen Feldherrn Aetins. Da ihm aber die Thüringer Großen die Heeressolge verweigerten, trat er von dem Bündnis zurück. Nun wurde Ehlodius am Nie-derrhein (430) von Aetins besiegt. Ueber den Wortbruch Günthers erbittert, siel der Frankenkönig später in Thüringen ein und machte das Land seinem Reiche zinsbar. Um aber den Thüringern das Joch leicht zu machen, ließ er die Kriegskönigswürde bestehen; nur brachte er es dahin, daß man seinen Stiessohn Merwig wählte. König Günther war darüber sehr erzürnt und saun ans Rache. Bald fand sich auch eine günstige Gelegenheit. Der Hunnenkönig Attila drang mit einem gewaltigen Heere von 700 000 streitbaren Männern über den Rhein, um Gallien und Franken zu erobern, und König Günther sandte ihm einen treugebliebenen Heerhausen zu. Ucberall, wohin die wilde Horde kam, wurde geraubt und das Land verwüstet, so die Städte Straßburg. Speier, Worms, Mainz und Trier. Endlich wurde das Hunnenheer ausgehalten. Auf den katalannischen Feldern kam es zu einer furchtbaren Schlacht, in welcher die vereinigten Römer, Goten, Franken und Burgun-den Sieger blieben. Attila mußte den Rückzug antreten. Kaum die Hälfte feiner Mannschaft rettete er bei Köln über den Rhein. König Günther ließ ihn zu sich nach Jsanach einladen. Attila kam in das Thüringer Land und wohnte am Hofe Günthers, der wieder zu Macht und Ansehen gekommen war. Günther hatte eine schöne Tochter, Kriemhilde, welche Attila zur Gemahlin nahm. Nun herrschte er zu Eisenach selbst wie ein König, berief die vornehmsten Thüringer zu sich, ernannte sie zu Heerführern und schenkte ihnen verschiedene Dörfer. Der Festjubel dauerte einige Monate. Da erhielt Attila die Botschaft, daß steh germanische Volksstämme im Süden und Osten des Reiches gegen ihn erhoben hätten. Er verließ darum Eisenach und zog nach Italien. Der von den Thüringern erwählte König Merwig soll ein kluger, umsichtiger und tapferer Herrscher gewesen fein. Er erbaute der Sage nach viele Ortschaften, gründete Arnstadt, umgab Merse-

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 14

1911 - Erfurt : Keyser
bürg mit Mauern und vergrößerte Nordhausen und Erfurt wo er auf dem Petersberge einen Palast und bei dem jetzigen Dorfe Moblsburg eine Burg, die Merwigsburg, errichtete. ^ So war in Thüringen, im Herzen Deutschlands, ein gewaltigem Reich entstanden, an dessen Spitze ein mächtiges Königsge-schlecht stand. (Nach Julius Koch u. a.) 4-. Sagen von der Hlerwigsburg bei ülöbisburg. a) Zwischen den Städten Arnstadt und Erfurt, am rechten User der Gera, liegt am Abhange des Steigerwaldes, wo man den Wald die Wagd oder Wagweide nennt, das Dorf Möbisburg, früher Merwigsburg genannt. Auf einem das Dorf überragenden Hügel steht weitschauend die Kirche, und auf ihrer Stätte stand in der Zeiten Frühe die Merwigsburg, welche der Franken- und Thüringerkönig Merwig erbaute. Auch ließ er einen Palast in ihr aufführen. Gräberfunde in der Flurmarkung, besonders in der Nähe des benachbarten Dorfes Bischleben, deuten hinlänglich auf eine sehr frühe Bevölkerung dieser Gegend. Die Merwigsburg war später der Herrschersitz des Thüringerkönigs Bisin, bei welchem der aus Franken vertriebene Sohn Mer-wigs, Childerich, eine Zuflucht fand. Er verweilte mehrere Jahre auf der Burg, bis ihm die Botschaft kam, daß er in sein Reich zurückkehren könne. Als dies geschehen war, folgte ihm Basina, Bisins Gemahlin,1) nach, vermählte sich mit Childerich und wurde die Mutter des großen Frankenkönigs Chlodio oder Chlodwig. Später siedelten sich Raubritter in dem Schlosse an, was dessen völlige Zerstörung zur Folge hatte. (Nach L. Sechstem.) b) Die Sage berichtet auch von einem reichen Königsschatze, der im Schoße des Hügels unter der Kirche des heiligen Diony- sius liegen soll. Als die Kirche gebaut wnrde, ließen sich drei Männer belehren, wie der Schatz gehoben werden müsse. Am bestimmten Tage und zur bestimmten Stunde, mittags um 12, als alle Arbeiter fortgegangen und sie ungestört waren, schickten sie sich zur Hebung an. Da kamen wider ihren Willen die Frauen der zwei verheirateten Männer mit dem Mittagessen. Kaum waren diese herzugetreten, als ein Mann im roten Kleide auf einem kleinen, mit weißen Böcken bespannten Wagen den rhodischen Berg herab und auf sie zugefahren kam. Der rote Mann ergriff sie und drehte einem nach dem anderen den Hals um. ') Nicht Gemahlin, sondern vermutlich die Schwester; die Gemahlin hieß Jjtema und wurde durch einen Langobardenfürsten entführt.

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 16

1911 - Erfurt : Keyser
— 16 — dringen der Angeln aus Norden an. Diese besetzten die Landstriche an der unteren Saale, der Unstrut und ihren Nebenflüssen und die Umgegend von Gotha. Sie unterwarfen die eingesessenen Cherusker und gründeten zwischen der einheimischen Bevölkerung eine große Menge neuer Dörfer und Höfe, die jetzt noch an der Namensendung „leben" kenntlich sind. Sie wird am besten mit „Erbe" erklärt, und die Vorsilbe bezeichnet den Gründer. In den anglischeu Dorfherren kann man die Vorfahren des zahlreichen thüringischen Adels vermuten. Anderweite Deutung: Woher aber stammt dann der Name Thüringer? Nun die Angeln brachten die Stammsilbe Thor, die bei ihnen auch gleichbedeutend mit Donar ist, aus ihrer alten Heimat mit und nannten sich in ihren neuen Wohnsitzen Thoringe = Thüringer. Da die Silbe „ing" ein Hervorgehen, eine Abstammung vom Vorhergehenden bezeichnet, so bedeutet Thüringer „Söhne Thors", welche Benennung durch eine mit den Cheruskern auf Thors Heiligtum beschworene Eidgenossenschaft erklärt werden könnte. Grenzen Thüringens: Das Land, das unsere Altvorderen bewohnten, erstreckte sich weit von Norden nach Süden. Hier reichte es bis an die Donau, während es im Osten von der Saale und Elbe begrenzt wurde. Nach Norden schloß es noch die Altmark in sich, und im Nordwesten reichte es bis zur Oker. Im Südwesten aber bildete, wenn auch nicht haarscharf, die Werra dl" Grenze zwischen Altthüringen und Hessen. Das Königreich Thüringen: Der Völkerbund der Thüringer, der diesen schmalen, aber sehr langen Gebietsstreisen bewohnte, hatte viele und schwere Kämpfe mit den Grenznachbarn zu bestehen, zumal mit den nördlich wohnenden Sachsen (vergl. Was die Sage usw., Nr. 3). Darum entwickelte sich bei den Thüringern gar bald eine staatliche Ordnung. Es bildete sich das Königreich Thüringen, an dessen Spitze ein Kriegskönig stand, erwählt aus der Schar der Tapfersten. Die Namen der ersten Könige und ihre Taten sind uns aber nicht geschichtlich beglaubigt. Nur die Sage kennt sie und erzählt der Wundermären viel. Bestimmt wissen wir, daß in der zweiten Hälste des 5. Jahrhunderts König Bisinus über Thüringen herrschte. Er hatte seinen Königssitz in der Burg Scidiugi an der unteren Unstrut, dem heutigen Burgscheidungen. Bisinus starb ums Jahr 500 und hinterließ drei Söhne: Jrminsrid, Berthar und Baderich. Baderich erhielt Südthüringen, etwa das jetzige Königreich Bayern bis zur Donau. Berthar bekam den mittleren Teil, den wir jetzt noch als Thüringen bezeichnen. Er soll zu Vargula und Hersridesleba (Herbsleben) residiert haben. Jrminsrid erbte Nordthüringen, das Stück von der Unstrut bis zum Harz und darüber hinaus, und nahm seine Wohnung auf der väterlichen Burg Scidiugi. ^ Damals bestand die Sitte, daß bei der Erbteilung der älteste Sohn bevorzugt wurde. Er erbte nicht nur ein größeres Stück

6. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 17

1911 - Erfurt : Keyser
— 17 — Land, sondern es wurden ihm auch, als dem Vertreter des Königshauses, gewisse Rechte vor den übrigen Söhnen übertragen. Durch diese Sitte entstanden ost blutige Streitigkeiten zwischen den Erben. Auch zwischen den Söhnen des Bisinns kam es zum Erb-streit, durch den der Untergang des blühenden Reiches (531) herbeigeführt wurde (s. Der Sturz des thür. Königreiches, Nr. 9). Thüringen, eine fränkische Provinz: Nach dem Siege der Sachsen und Franken wurde Tbüriugen eine fränkische Provinz und nußte als jährlichen Tribut 500 Schweine iu die königliche Küche nach Metz liefern. Als dann im Jahre 561 das fränkische Reich geteilt wurde, kam Thüringen unter die Herrschaft Sigberts I. von Äustrasien (561—575). Der Tribut blieb auch für die Zukunft bestehen. Erst Kaiser Heinrich Ii. erließ ihn den Thüringern (1002). Unter Sigberts Nachfolgern schwand die kö- nigliche Macht dahin und die Sitten verwilderten vollständig. Um diese Zeit begannen slawische Stämme die offenen Grenzen unseres Heimatlandes zu überschreiten und sich zwischen Elbe und Saale niederzulassen. In der Zeit der Völkerwanderung halten sie das von den Germanen verlassene Land im Osten der Elbe bis hinab zur Ostsee ohne Schwertstreich in Besitz genommen. Die von den Deutschen Winden, später aber Wenden genannten Slawen standen anfangs zu ihren westlichen Nachbarn in sreundschaft-lichem Verhältnis. Sie trieben mit ihren felbftgefertigten Webereien, mit Pelzen und Pferden, mit Honig, Wachs und Salz einen regen Tauschverkehr und lebhaften Handel. Erphesfnrt, unser heutiges Erfurt, war ihnen wohlbekannt. Bald aber änderte sich das freundnachbarliche Verhältnis. 100 Jahre nach dem Untergange des Thüringer Königreiches standen die Slawen in offenem Kampfe mit dem Frankenreiche, über das König Dagobert <628—638), dem Pippin der Aeltere von Landen als Hausmeier (Majordomus) zur Seite stand, regierte. Der König ernannte Radulf, einen vornehmen Franken, zum Herzog von Thüringen und beauftragte ihn mit der wirksamen Verteidigung der Ostgrenze seines Reiches. Es gelang Radulf auch, das verhaßte Slawenvolk über die Saale zurückzudrängen und an ihren Ufern einige feste Burgen und Städte zu errichten. Rudolstadt ist wohl al6 feine Gründung anzusehen. Er faßte auch fönst die Zügel der Regierung mit kräftiger Hand und hinterließ seinem L>ohne Heden ein Erbe, das nur noch dem Namen nach die friiiv fische Oberherrschaft anerkannte, an sich stellte es ein neues Thüringer Königreich dar. Hedens gleichnamiger Enkel war Christ und schenkte (704) dem Bischof Willibrord einen Hof zu Anv itadt und mehrere andere Güter in Thüringen. Thüring, der letzte Herzog, fiel in der Heeresfolge Karl Martells (717 Schlacht bei Viney), und Thüringen wurde nun in Gaue eingeteilt, die von Gaugrafen verwaltet wurden. Anfangs kannten die Franken nur einen Gau Thoringia zwischen Werra und Saale, später aber 2

7. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 18

1911 - Erfurt : Keyser
— 18 — Werden 9 Untergaue genannt, die wohl ans den alten Hundert schäften gebildet wurden und an deren Spitze eigene Grafen standen. Erphesfnrt lag im Ostgan. Auch in dieser Zeit dauerte der Kampf zwischen den Deutschen und Slawen fort. Auf deutscher Seite wurde er von dem Adel Thüringens, Sachsens und Frankens geführt, jedoch ohne großen Erfolg. Erst durch das Eingreifen der neuerstarkten Königsgewalt wurde dem erobernden Vordringen der Slawen ein Ziel gesetzt und altgermanischer Boden den Deutschen zurückgewonnen. Von besonderer Bedeutung für Thüringen ist Karl der Große. „Wie in anderen Teilen seines Reiches hat Karl auch in Thüringen das alte Volksrecht aufzeichnen lassen. Vermutlich aus dem Reichstage zu Aachen (802) ist die lex Angliorum et Werinorum hoc est Thuringorum (f. S. 15) veröffentlicht worden. Sie enthält in 61 Paragraphen das Straf- und Erbrecht, und die Gel tung der darin niedergelegten Rechtsgrundsatze reicht jedenfalls in die heidnische Zeit zurück. Wir finden wie bei den Sachsen drei Stände, den Adaling, den Friling und den Knecht, aber etwas anders gegeneinander gestellt: der Edle hat das dreifache Wergeld (Manngeld) des Freien (in Sachsen das sechsfache), der Knecht aber nur 3/20 (in Sachsen l/2). Leibesstrasen scheinen unbekannt, zur Reinigung dienen Schwur mit Zeugen und für gewisse Fälle der Zweikampf." Unter Karls Regierung geschah in Thüringen die Markensetzung, d. H. die Einteilung des Landes in Husen (eine Hufe hatte 30 Acker) und die Inanspruchnahme eines Teiles der Ländereien für den König als sogenanntes Königsgut. Nachdem dann Karl in dreißigjährigem Kampfe die Sachsen mit den Franken unter dem Zeichen des Kreuzes zu einem Volke vereinigt hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Schutz der Ostgrenze des Reiches. 805 kämpften seine Heere glücklich gegen die böhmischen Slawen, und ein Jahr später zog sein Sohn abermals zum Kampfe aus, aber diesmal gegen die Sorben. Bei dem thüringischen Waladala, vielleicht dem heutigen Wallbausen, sammelten sich die Heere. Der König der Sorben, Milito, wurde erschlagen, und andere sorbische Fürsten mußten Karl Gehorsam versprechen und Geiseln stellen. Um aber in Zukunst gegen etwaige neue Einfülle gesichert zu sein, wurden zwei seste Plätze errichtet, der eine an der mittleren Elbe, Magdeburg gegenüber, und der andere an der Saale in der Nähe von Halle. Die Saale galt fortan als Grenze zwischen den Thüringern und Sorben, und Karl setzte bestimmte Orte fest, bis zu welchen die Kaufleute von Deutschland aus in die den Slawen benachbarten Gebiete mit ihren Waren reisen dursten. Durch diese Bestimmung, eine „Polizeiverfügung", suchte er zu verhindern, daß seine Feinde von Deutschland aus mit Waffen versehen wurden. Die Maßnahme schien umsomehr geboten, als der Handel sich zumeist in den Händen der Slawen selbst befand. Die thüringische Stadt, die als Grenzpunkt der Handels-

8. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 19

1911 - Erfurt : Keyser
— 19 — Wege genannt wird, ist Erfurt. Die Verordnung nennt auch die Reichsbeamten, welchen die Sorge für ihre Beachtung anvertraut war. In Erfurt nahm Madalgaud die Stellung ein. Sein Wirkungskreis erstreckte sich bis Hallstadt am Main, einem Marktflecken nahe bei Bamberg. Den eigentlichen Grenzschutz übten die Grafen der östlichen Gaue aus, bis endlich unter Karls Sohne Ludwig I. Markgrafen als Grenzwächter eingefetzt wurden (839). Links der Saale und mittleren Elbe bildete die Sorbenmark den Schutz der Ostgrenze. Ihr Verteidiger, Markgraf Thakulf, drang siegreich bis zur Elster vor. Doch schon nach seinem Tode (873) erhoben die Slawen von neuem kühn ihr Haupt, so daß Ratols, sein Nachfolger, abermals gegen sie ins Feld ziehen mußte. Sie wurden besiegt und mußten um Frieden bitten; auch erkannten sie Ludwig Ii. als ihren Oberherrn an. Einigen der Markgrafen wird von den Geschichtsschreibern jener Zeit der Titel „Herzog von Thüringen" beigelegt, und der letzte aus der Reihe, Markgraf Burchard, wird selbst in königlichen Urkunden als solcher bezeichnet. Thüringen unter sächsischer Herrschaft: Nach ihm (908) ging die herzogliche Gewalt ans Otto den Erlauchten, Herzog von Sachsen, über. Sein Sohn Heinrich wurde 919 von den deutschen Fürsten zum König gewählt. Unter seiner Hand vollzog sich die Einigung Sachsens und Thüringens. Beide Herzogtümer bildeten fortan die Grundlage seiner königlichen Macht. Um den Ansturm der Ungarn, die feil 908 fortgesetzt in Deutschland eingefallen und bis Thüringen und Sachsen vorgedrungen waren, siegreich auszuhalten und ihnen das Wiederkommen zu verleiden, ließ er in seinen Sattbern eine Reihe befestigter Orte errichten. Die umwohnenden Männer würden zum Waffenbieust in biesen Burgen verpflichtet. Bei Riabe att der Unstrut bezwang er die Ungarn nach abgelaufenem Wasfenstillsianbe am 15. März 933. Zwar fegte nach seinem Tode noch einmal ein Ungarnsturm über Thü ringen hitt, aber er brach sich an bett testen Plätzen. — Auch die Sorben haben Thüringen nicht mehr belästigt; bettn Thüringen hatte aufgehört Grenzlattb zu fein. Zwischen der Saale uttb Elbe walteten brei Markgrafen aus thüringischen Geschlechtern, sür beren Gebiete Otto der Große, Heinrichs Sohn, brei Bistümer stiftete: Merseburg, Zeitz und Meißen. Die brei Markgraffchaften würden noch im 10. Jahrhundert zu einer verschmolzen unter dem in Meißen herrschenbett Grafenhause der Eckarbiuer. Ihr Stammsitz war Großjeua, gelegen am Einfluß der Unstrut in die Saale. Ter erste Markgraf war Günther von Meißen. Unter feinem Sohne (Sckarb war das Geschlecht attt mächtigsten. Als Herzog von Thüringen, wie er vom Volke genannt wurde, streckte er nach Ottos Iii. - °be seine Hand nach der Krotte des 9! eich es aus, wurde aber ermordet (1002). 2*

9. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 30

1911 - Erfurt : Keyser
- 30 — feierlich grüßend, schwebten sie beieinander vorüber und schritten im Zuge zum Saale hinaus. Der Länger: Zuletzt betrat Volkmar, der Sänger, die Halle. Als er auf der Schwelle stand, erscholl ein Zuruf und Gruß, der laut von der Decke widertönte. Stolz empfand der Sänger, daß er ein Günstling war. Er trat mit besondern Schritt in den freien Raum vor dem Tische des Häuptlings und verneigte sich lies gegen ihn und die Herrin. „Sei tausendmal gegrüßt, du Geliebter des Volks!" rief ihm der Fürst entgegen, „die Vögel unseres Gaues, die im Winter geschieden waren, singen längst ihr Sommerlied, nur den Sänger der Helden haben wir vergeblich ersehnt." „Nicht die Vögel hörte ich in der Lust den Sommer verkünden, die Kriegshunde des Gottes hörte ich heulen im Winde und die bunte Wolkenbrücke erblickte ich, auf der die Helden in endloser Schar zu der Halle der Götter hinaufzogen. Den Rhein-strom sah ich dahinfließen in roten Wellen, die Walstatt schaute ich und das blutige Tal, wo die Hügel der Erschlagenen liegen zum Fraß für die Raben." Ein lauter Aufschrei folgte diesen Worten. „Erzähle Volkmar, wir hören," sagte der Fürst. Der Sänger fuhr durch die Saiten, und es ward fo still in dem Raum, daß man die tiefen Atemzüge der Gäste vernahm. Darauf rührte er die Saiten und begann zuerst erzählend, dann mit gehobener Stimme und melodischem Tonfall singend seine Berichte von der Schlacht zwischen den Alemannen und Römern. Gustav Frevtag. 8. Vermählung ürminfrids mit Hmalaberga und Brief ihres Onkels Cheodorich an ihren Gemahl. Jtminsrid war bestrebt durch Heirat mit einem angesehenen Königshause eine Verbindung anzuknüpfen, durch welche das durch die Teilung verminderte Ansehen und die um den dritten Teil verringerte Macht seiner Herrschaft in Thüringen wieder ausgeglichen wurde. Seine Wahl fiel auf das Haus des Ostgotenkönigs Theodorich, dessen Ruhm damals in deutschen Landen laut erklang. Er sandte darum eine Abordnung gen Italien nach Ravenna, um irgend eine Prinzessin, zur Gemahlin zu erbitten. Als Brautgabe wurden reiche Geschenke, darunter selbstgezüchtete thüringische Pferde, mitgenommen. Theodorich zeigte sich sehr entgegenkommend. Die Hand der eigenen Tochter hatte er zwar schon vergeben, aber eine Nichte, Amalaberga, die Tochter seiner Schwester, stand ihm noch zur Verfügung. Er ließ sie mit nach Thüringen ziehen und gab ihr folgenden Brief mit:

10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 31

1911 - Erfurt : Keyser
— 31 „Theodorich, der König, an Herminefred, den König der Thüringer." „Mit dem heißen Verlangen, Dich meiner Verwandtschaft einzuverleiben, gebe ich Dir hiermit in Gottes Namen in der Hand meiner Nichte das teuerste Pfand, das ich besitze, damit Du, zwar selbst schon aus königlichem Blute entsprossen, noch heller leuchten mögest durch den Glanz kaiserlicher Ahnen. Ich sende Dir in meiner Nichte die Zierde Deines Hofes, die Stütze Deines Stammes, die treue Genossin Deiner Beratungen. Ich sende Dir eine Gemahlin, die nicht nur die Last Deiner Krone Dir erleichtern, sondern die auch Dein Volk durch ihre besseren Kenntnisse aufklären und erleuchten wird. Was Italien sorgsam gepflegt, wird fortan das glückliche Thüringen besitzen: eine Königin, wohlkundig der Wissenschaft und der seinen Sitte, nicht allein strahlend im Glanze ihrer Ahnen, sondern auch hell leuchtend vor allen ihres Geschlechtes durch die wahre Würde der Frauen. So wird Dein Vaterland in der Folgezeit nicht weniger wegen seiner edlen Sitten gerühmt werden als wegen seiner Siege. Deswegen grüße ich Dich auf das Ehrerbietigste nach Gebühr und tue Dir kund, daß ich von Deiner Gesandtschaft die nach Sitte des Volkes gebräuchlichen Geschenke für ein freilich an sich ganz unschätzbares Gut wohl aufgenommen habe: ich meine nämlich Deine silberfarbigen Rosse. Brust und Schenkel dieser herrlichen Tiere sind von dem schwellendsten Fleisch gerundet. Zürn schönsten Bau wölben sich die Rippen der Brust. Kurz und gedrungen ist der wohlgebaute Leib. Der Kopf ist das Bild eines Hirsches, dem sie auch an Flüchtigkeit gleichen. Bei ihrer gewaltigen Stärke sind sie doch sanft, bei ihrer Wohlbeleibtheit doch unglaublich flüchtig. Schou ihre Gestalt betrachtet man mit inniger Lust, aber der Gebrauch gibt ihnen den höchsten Wert. Leicht und pfeilschnell ist ihr Gang; sie mäßigen ihre Schritte und sind dennoch wegen ihrer Ausdauer des höchsten Lobes würdig. Aber diese edlen Tiere und die übrigen Geschenke, die Du mir gesendet hast, kommen doch, wie Du selbst gestehen wirst, gar nicht in Vergleich mit meiner Nichte, welche der Glanz der königlichen Macht und Gewalt so herrlich umstrahlt. Auch wir halten für Dich Geschenke erlesen, wie es unserem königlichen Range geziemt; doch etwas Besseres vermochte ich nicht aufzufinden, als dieses herrliche Frauengebild. Die Gottheit segne Deine Verbindung, und so, wie uns die Liebe vereinigt, so vereinige auch noch unsere späten Nachkommen der Segen dieser Verwandtschaft." (Gekürzt nach Mar Könnecke.) 9. Der Sturz des thüringischen Königreiches. Ursache zum Kampfe: Von den drei Söhnen des Königs Bisinns war Baderich der bevorzugtere, ihm war das weit größere Südthüringen zugefallen. Er wurde von Jrminfrid, dem Gemahl
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